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Kosmetik ohne Mikroplastik - Warum es ein Muss ist


Mikroplastik in der Kosmetik ist schon lange ein sehr dominierendes Thema. Besonders in letzter Zeit, wo das Bewusstsein für Umweltschutz zum Glück immer größer wurde, wird darüber diskutiert. Mikroplastik ist nämlich schon eine Weile ein fester Bestandteil der Kosmetikindustrie. Als ernstzunehmendes Problem wurde es jedoch erst erkannt, als man feststellte, dass immer mehr Mikroplastikpartikel die Umwelt, die Tierwelt und sogar uns Menschen belasten. Das setzt bei vielen den Wunsch frei, Klarheit zu bekommen.

Man kann davon ausgehen, dass viele mit dem Begriff Mikroplastik zwar etwas negatives verbinden, ihn aber gar nicht so richtig einordnen können.
Was ist eigentlich Mikroplastik? Und was macht es so schädlich? Und am allerwichtigsten: wie entwickelt sich die Kosmetikindustrie in Bezug auf Mikroplastik als Inhaltsstoff?
In diesem Blogbeitrag möchten wir diesen Fragen auf den Grund gehen.


Mikroplastik in der Kosmetik - warum?

Zunächst einmal muss die Bedeutung des Wortes geklärt werden. Nach der Definition von BUND e.V. werden "feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) [...], die kleiner als fünf Millimeter sind", als Mikroplastik bezeichnet. Ganz simpel gesagt ist es also sehr kleines Plastik. Dass einige Kosmetikartikel Mikroplastik verwenden, sorgt für Unverständnis und vor allem kommt die Frage auf, warum wird in dieser Branche überhaupt Plastik als Inhaltsstoff verwendet?

Mikroplastik wird in der Kosmetikindustrie vor allem wegen seiner abreibenden (abrasiven) Wirkung eingesetzt. Darüber hinaus helfen die kleinen Plastikpartikel auch dabei, die Konsistenz oder Farbe eines Produkts zu verbessern oder mehr Glanz zu verleihen. Während Naturkosmetik-Marken oft transparenter in Bezug auf ihre Inhaltsstoffe sind, ist nicht auszuschließen, dass Produzenten herkömmlicher Kosmetik nach wie vor Mikroplastik in ihren Produkten verwenden. Problematisch ist das für den Konsumenten vor allem deshalb, weil man diese in der INCI-Liste tatsächlich nur schwer identifizieren kann. Selbst wenn man den ein oder anderen Stoff findet, der einem komisch vorkommt, wissen die Wenigsten, was sich hinter Begriffen wie Acrylates/C10-30, Alkyl Acrylate Crosspolymer oder PEG/PPG-17/18-Dimethicone wirklich verbirgt.

Wegen seiner abschleifenden und polierenden Wirkung wird Mikroplastik schon lange Zeit in Peelingprodukten eingesetzt. Hier lässt sich der fragwürdige Inhaltsstoff meistens auch am besten identifizieren: enthält ein Produkt viele feste kleine Kügelchen, besteht Grund zur Annahme, dass es sich dabei um Mikroplastik-Partikel handeln könnte. Darüber hinaus können Spuren von Mikroplastik in Deos, Haarshampoos, Sonnencremes, Make-Ups und Seifen zu finden sein. Auch in Zahncremes werden die Kunststoff-Perlen häufig eingesetzt. Hier werden sie vor allem als kleine Putzkörper benutzt, welche die Zahnflächen von Plaque, Bakterien und Verfärbungen befreien sollen.



Mikroplastik - Folgen für die Umwelt

Plastik ist schädlich für die Umwelt. Mikroplastik ist da keine Ausnahme. Im Gegensatz zu anderen Abfallmaterialien kann Plastik wegen seiner Zusammensetzung nicht effektiv von Mikroorganismen zersetzt werden. Eine einfache PET-Flasche braucht bis zu 450 Jahre, um vollständig zu zerfallen! Besonders für die Weltmeere ist Verpackungsmüll eine große, immer akuter werdende Bedrohung. Hier findet man sowohl große Plastikteile als auch massenweise kleineres Mikroplastik. Die Kunststoffteilchen lösen sich oft von größeren Plastikstücken ab oder gelangen als Zusatz von Kosmetikartikeln in die Gewässer dieser Welt. In Flüssen und Meeren angekommen, schadet es vor allem den Tieren. Insbesondere Schildkröten, Fische, Wale und Co. schlucken die kleinen Partikel, da sie mit mit Plankton verwechselt werden.. Auch in den Körpern von toten Seevögeln konnte mittlerweile vermehrt Plastik bzw. Mikroplastik nachgewiesen werden. Sie halten die Plastikteilchen aus Entfernung oft ebenfalls für Nahrung und sammeln sie von der Meeresoberfläche ein. Außerdem werden bei der langsamen Zersetzung von Plastik Stoffe an die Gewässer abgegeben, die ihre Zusammensetzung verändert und somit den Hormonhaushalt verschiedener Tierarten nachwirkend beeinträchtigen kann. Auf diese Weise schadet Mikroplastik sogar Tieren, die es nicht versehentlich fressen.

Besonders schockiert waren viele, als 2018 erstmals Mikroplastik im Körper des Menschen nachgewiesen werden konnte. So untersuchte eine Studie der Uni Wien Stuhlproben von 8 Menschen zwischen 33 und 65 Jahren, die auf verschiedenen Kontinenten lebten. Alle Probanden konsumierten in dieser Zeit ihren Gewohnheiten entsprechend Getränke aus PET-Flaschen, Lebensmittel aus Plastikverpackungen sowie auch Fisch und Meeresfrüchte. Keiner der Probanden lebte vegetarisch oder vegan. Bei der Untersuchung der Stuhlproben fand das Institut in Bezug auf alle 8 Probanden Mikroplastikteilchen zwischen 50 und 500 Mikrometern. Die gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik bei Menschen sind dabei noch unklar und müssen in den nächsten Jahren weiter erforscht werden. Durch diese Erkenntnis kann man davon ausgehen, dass das Thema Mikroplastik nicht nur für Umweltschutz- und Tierschutzorganisationen relevant ist - jeder von uns kann theoretisch eine gewisse Anzahl von Mikroplastikteilchen in sich tragen.



Zahnpasta ohne Mikroplastik

Durch die immer stärker werdende Kritik an Mikroplastik als Inhaltsstoff und seine Auswirkung auf Mensch und Natur, haben die meisten Zahnpasta-Hersteller schnell reagiert. Obwohl der Zusatz von Mikroplastik bei der Herstellung konventioneller Zahnpflege-Produkte lange Zeit Gang und Gäbe war, kann man davon ausgehen, dass mittlerweile die meisten Produkte kein Mikroplastik mehr enthalten. Grund dafür kann unter anderem sein, dass der Mundraum ein empfindlicher Bereich unseres Körpers ist und vielen bewusst ist, dass Plastik dort nichts zu suchen hat. Allgemein ist bei Whitening-Zahnpasten besondere Vorsicht geboten. Auch hier werden nach Hersteller-Angaben zwar keine Plastikpartikel mehr verwendet, doch durch ihre Funktionsweise gehören sie zu den Produkten, die man in Hinblick auf Mikroplastik etwas genauer unter die Lupe nehmen sollte. Um den zusätzlichen "Weißungseffekt" zu erreichen, werden den Zahncremes oft Zusätze mit einem sehr hohen Abrasivitätswert beigesetzt. Die kleinen Putzkörper, welche oft als "Whitening Pearls" oder dergleichen beworben werden, können den Zahnschmelz beschädigen und wurden lange Zeit mit Mikroplastik-Partikeln angereichert.


Fazit: Kosmetik ohne Mikroplastik

Laut BUND e.V. gab es seit 2014 keine Zahncremes oder Peelings mehr auf dem Markt, bei denen die Hersteller auf Nachfrage zugeben mussten, Mikroplastik verwendet zu haben. Wer nun also in ständiger Angst davor gelebt hat, sich selbst oder anderen Lebewesen durch die Verwendung von Kosmetika kleine Plastikpartikel zuzuführen, sei erstmal entwarnt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Großteil der nach 2015 neu entwickelten Kosmetik ohne die Verwendung von Mikroplastik auskommt.
Eine gewisse Skepsis sollte man sich dennoch bewahren. Derzeit gibt es innerhalb der EU nämlich keine gesetzliche Regelung in Bezug auf die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetikartikeln. Während das EU-Parlament in Bezug auf die allgemeine Plastikreduktion im Jahr 2021 einige neue Verbote einführen will, existiert nach wie vor kein explizites Verbot von Mikroplastik als Zusatz in Kosmetikartikeln.
Bisher haben sich viele Hersteller freiwillig dazu verpflichtet, Mikroplastik aus ihren Produkten zu verbannen.

Wer ganz sicher sein will, sollte seine Kosmetikartikel auch zukünftig ganz genau inspizieren, oder bei Reinigungs- und Pflegeprodukten direkt auf Naturkosmetik zurückgreifen. Sinnvoll können in diesem Zusammenhang auch Apps wie Codecheck oder Toxfox sein, mit denen man Produkte scannen und im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe analysieren kann. Auf diese Weise können Konsumenten bereits vor dem Kauf sicher gehen, dass ihre Zahncremes, Peelings, Deos und Co. keine bedenklichen oder umweltschädlichen Substanzen enthalten.

Plastik ist und bleibt jedoch eines der größten Probleme unserer Zeit. Ob als Flasche, Verpackung oder als Zusatz in Kosmetika. Selbst wenn die kleinen Partikel für uns Menschen unter Umständen ungefährlich sein sollten, wissen wir mit Sicherheit, dass sie unserer Umwelt großen Schaden zufügen. Allein deswegen sollten wir alle versuchen, in Zukunft bewusster zu konsumieren und unseren individuellen Plastikverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren.

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